ISER – Informatik Sammlung Erlangen
Die ISER
Die Informatik-Sammlung Erlangen (ISER) des Regionalen Rechenzentrums Erlangen (RRZE) und des Departments Informatik ist die jüngste Sammlung der FAU Erlangen.
Sie entstand 2000 durch Zusammenlegung des Informatik Archivs von Prof. Dr. Wolfgang Händler, dem Vater der Erlanger Informatik, und einer Sammlung von ausrangierten Geräten des RRZE, dem RRZE-Museum von Dr. Franz Wolf, dem damaligen Leiter des Rechenzentrums.
Mit den Objekten soll bei Studenten und Besuchern das Interesse an historischen Fakten geweckt werden, um die Auswirkungen der ungeheuer schnellen Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie auf unsere Gesellschaft und den dadurch bedingten sozialen Wandel verständlicher zu machen. Dauerleihgaben des Mathematischen Instituts der FAU (Analogrechner, Planimeter, harmonische Analysatoren usw.) runden die Sammlung ab
Teile der Informatiksammlung werden im Rahmen von Lehrveranstaltungen den Studenten vorgestellt, aber auch die Öffentlichkeit ist zu besonderen Gelegenheiten, wie Tag der offenen Tür, Tag der Informatik, 50 Jahre Rechenzentrum, zu solchen Präsentationen eingeladen. Für Besuchergruppen, insbesondere Schulklassen, werden auf Anfrage Führungen durchgeführt.
Die ISER im Fernsehen.
Im August 2024 war das Frankenfernsehen und der Bayerische Rundfunk bei der ISER zu Dreharbeiten.
(Um die Beiträge zu sehen, bitte auf das jeweilige Bild klicken)
Wie so oft haben sich bei der Berichterstattung Fehler und nicht korrekte Aussagen eingeschlichen.
Das Frankenfernsehen hat aus unserer Zuse Z23 die Zuse Z3 gemacht. Die Z3 wurde 1943 bei einem
Bombenangriff zerstört. Ein Nachbau der Z3 kann im Deutschen Museum bewundert werden.
Der BR berichtet von unserer Zuse als „ersten programmierbaren Rechner der Welt“, was
natürlich nicht der Fall ist. Unsere Zuse war 1962 der erste Computer an unserer Universität.
Virtueller Rundgang zu unserer Ausstellung „50 Jahre Informatik in Franken“ nun online
Am 7. März bekam die ISER Besuch eines Fotografen aus England. Er selbst bezeichnet sich wie folgt:
Fotograf, Retuscheur, Art Director und ultimativer Nerd: „Docubyte“ ist James Ball, ein Design- und Technologiebesessener, der unter diesem Pseudonym arbeitet. In seinen Arbeiten verschmelzen Farbe, subtile restaurative Manipulationen und alte und moderne Technik.
„Es war die Kombination aus Dokumentarfotografie und meiner Arbeit als Retuscheur in der Werbebranche, aus der ‚Docubyte‘ hervorging, als meine Leidenschaft für historische Maschinen und meine Fähigkeit zur digitalen Verschönerung aufeinandertrafen.“
Er arbeitet für internationale Magazine wie „The Telegraph“, „Vice Magazine“, „GEO Epoche“ und „Zeit Wissen“.
Sein neuestes Projekt mit dem deutschen Taschen Verlag ist ein Bildband über die Geschichte des Computers, für den er Aufnahmen einiger Rechner unserer Sammlung benötigt. Besonders interessieren ihn die Zuse Z23, die, wie er schrieb, „unglaublich aussehende TR-445 und die CDC 3300“, sowie einige Multiprozessorrechner aus der Ausstellung. Die Bilder werden von ihm einem äußerst umfangreichen Retuschierprozess unterzogen, damit die Maschinen wie neu aussehen.
Für dieses Projekt hat er bereits alle bedeutenden Computermuseen weltweit besucht. Umso mehr erfreute mich seine Begeisterung für die ISER, die, wie er meinte, eine bedeutende und lebendige Sammlung der Computergeschichte darstellt, und sich nicht hinter den großen Museen zu verstecken braucht.
Link zur Arbeit von James Ball:
https://www.docubyte.com/projects/guide-to-computing/
Übernahme der Sammlung aus dem Rechenzentrum der Universität Würzburg
Übernahme der Sammlung des Rechenzentrums der Universität Würzburg
Mitte Dezember 2022 bekam die ISER den Hinweis, daß das Rechenzentrum der Universiät Würzburg wegen Platzbedarf eine große Menge alter Hardware entsorgen mußte.
Darunter waren auch Objekte die einmal in einer Ausstellung und in Vitrinen präsentiert wurden, um die sich aber niemand mehr kümmern und kuratieren konnte.
Das Abholdatum war mit dem 16. Januar sehr zeitnah gelegt.
Erste Bilder waren vielversprechend, und so machte ich mich kurz vor Weihnachten auf den Weg nach Würzburg, um die alte Hardware zu sichten.
Die Bilder unten zeigen die Exponate, die in dieser ersten „Fuhre“ mit dem PKW nach Erlangen geholt wurden.
Da die Universität Würzburg, wie wir in Erlangen auch, eine Telefunkenanlage TR440 betrieben hat, sind die Würzburger Exponate zu dieser Anlage für uns eine wunderbare Ergänzung.
Für die zweite Abholaktion am 23. Januar mußte ein Transporter der Erlanger Betriebstechnik geliehen werden um die schweren und sperrigen Objekte zu transportieren.
Nicht im Bild ist ein Standard Elektrik Lorenz Fernschreiber aus den 1950er Jahren, wie er auch an Zuse Rechner verwendung fand.
Jetzt ist die Arbeit der Inventarisierung angesagt, das heißt die Objekte müssen vermessen und zugeordnet werden.
Auch die Identifizierung der einzelnen Stücke ist nicht immer einfach. Manchmal ist sogar die Funktionsweise nicht ersichtlich.
Bei Platinen sind oftmals keine Hinweise auf den Hersteller und den Rechner in denen sie eingebaut waren vorhanden.
Unter „Aktuelles“ werden die Objekte in der nächsten Zeit einzeln vorgestellt.
Die ISER auf dem „ZAMstival“ vom 6. bis 13. Juli. 2022
Vom 6. bis zum 13. Juli 2022 fand in Erlangen das „ZAMstival“ statt, bei dem der Betreiberverein des „ZAM“ eingeladen hatte,
um sich und die zukünftigen Projekte, der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Das „ZAM“ befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen Haushaltswarengeschäftes Greiner, Hauptstraße 65-67.
„ZAM“, heißt „Zentrum für Austausch und Machen“.
https://betreiberverein.de
Die ISER hatte schon zuvor Kontakte zum „ZAM“.
So konnten wir vor einiger Zeit mehrere alte Rechenmaschinen aus dem Fundus der Firma Greiner übernehmen.
Außerdem kommen mehrere Verantwortliche und Mitglieder des „ZAM“ aus der Informatik, dem RRZE und dem FabLab der FAU.
So entstand die Idee, daß die ISER auch ihren Beitrag zum „ZAMstival“ leisten sollte, da in Zukunft evtl. ein Retro-Rechner
Bastellabor und Ausstellungen mit der ISER stattfinden könnten.
Wir ergänzten die Mitmach-Ausstellung „Vintage Digital“ mit Konsolen und Retro-Computer zum Mitspielen und durch antike
Rechenmaschinen, an denen die Besucher selbst Hand anlegen konnten.
Höhepunkt war am Sammstag ein Vortrag von Jürgen Weigert bei dem er seine, mit dem Lasercutter geschnittene,
aus 500 Teilen zusammengesetzte, Schickardsche Rechenuhr vorgestellt hat.
Im Anschluß präsentierten wir unseren orginalgetreuen Nachbau dieser ersten Rechenmaschine, sowie weitere mechanische
Rechner aus dem Fundus der Sammlung.
Auch am darauf folgenden Sonntag war unsere Vorführung gut besucht.